Kamera,  Nordfriesland

Babyfotos manuell oder mit Autofokus?

Ein Jahr lang war ich nun in Elternzeit zuhause – eine Zeit, die ich unter anderem intensiv genutzt habe, um noch mehr zu fotografieren und verschiedene Kameras sowie Objektive auszuprobieren. Meine Tochter war hierbei mein bevorzugtes Model.

Gestellte Neugeborenenfotos auf Lammfell oder in Weidenkörben sind nicht mein Stil. Ich bevorzuge authentische Bilder, die das echte Leben widerspiegeln. Um den perfekten Moment einzufangen, habe ich viel Zeit damit verbracht, auf dem Boden zu liegen oder in geduldiger Erwartung hinter der Kamera zu verharren. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mit meiner Messsucherkamera und manuellem Fokus mehr scharfe und brauchbare Ergebnisse erziele als mit Autofokus. Natürlich erfordert das Übung – und davon hatte ich in diesem Jahr reichlich. Ich will das nicht ausschließlich dem Autofokus anlasten, sondern auch meiner Vorliebe für die manuelle Kamera. Diese habe ich auch viel häufiger genutzt.
Möglich, dass der Autofokus mancher Kameras, etwa von Sony, treffsicherer ist, doch ein Wechsel kommt für mich nicht in Frage.

In meiner Sammlung an Objektiven finden sich sowohl moderne Objektive als auch Vintage-Optiken aus den 70er und 80er Jahren. Während die modernen Linsen gestochen scharfe und extrem detailreiche Bilder liefern, überzeugen die alten Objektive mit einer besonderen Farbcharakteristik und einem ganz eigenen Look. Sie mögen technisch nicht mit der Schärfe und Auflösung moderner Optiken mithalten können, aber für mich müssen Porträts nicht immer knackscharf sein.
Was die Vintage-Objektive auszeichnet, ist ihr Charakter – diese spezielle Bildwirkung, die mich immer wieder fasziniert. Ich liebe die Ergebnisse, die sie mir liefern, besonders in Kombination mit meiner Messsucherkamera.

Seit dem Winter bin ich noch einen Schritt weiter gegangen: Kein Autofokus, keine Automatiken – und keine Farbe.
Meine Kamera fotografiert ausschließlich in Schwarz-Weiß. Natürlich könnte ich auch Farbfotos nachträglich umwandeln, aber das ist nicht dasselbe. Wer von vornherein monochrom fotografiert, nimmt Licht und Schatten ganz anders wahr. Zudem entstehen bei hohen ISO-Werten beeindruckende Bilder mit feinem Filmkorn, während konvertierte Farbfotos oft störendes digitales Rauschen aufweisen.

Der Winter in Nordfriesland ist nicht gerade für sonnige Tage und viel Licht bekannt – für mich ist die Monochrom-Kamera daher die perfekte Begleitung in dieser Jahreszeit.

Mein Fazit nach einem Jahr?
Ich liebe die Bilder, die mir in den vergangenen zwölf Monaten von meiner Tochter gelungen sind. Die schönsten haben ihren Platz in zwei Fotobüchern gefunden – dort entfalten sie eine ganz andere Wirkung als auf dem Handy oder iPad. Die meisten dieser Fotos habe ich mit meinen manuellen Objektiven aufgenommen, denn mit ihnen macht mir das Fotografieren einfach am meisten Spaß.

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